Mit Leopold Schäfer

Kein Buch mit 7 Siegeln…

… soll die Speditionswelt für Sie sein. Transparenz und Wissenstransfer sind wesentliche Werte in der heutigen Welt und liegen uns besonders am Herzen.
Gerne stellen wir Ihnen einige Begriffe vor, welche Ihnen das ein oder andere Mal bei der Durchführung von Transporten begegnen werden.

Sie können diese auch gerne als PDF Datei aus unserem Downloadcenter herunterladen.

Inhalt:

  • Begriffe aus der Seefracht
  • USA Besonderheiten – Einheiten und Maße

Begriffe aus der Seefracht

ALLGEMEINE BEGRIFFE

    B/L

    Bill of Lading. Schiffsfrachtbrief und Warenwertpapier. Beweisunterlage für den Frachtvertrag zwischen Befrachter und Verfrachter. Je nach Art und Ausstellung des BL, verfügt / erzeugt das Dokument unterschiedliche „Funktionen“ und Wirkungen.

    Closing

    Ladeschluss eines Schiffs. Ladung, Dokumentation, zollrechtliche Anmeldung, etc. muss bis zu einem definierten Zeitpunkt im Hafen / am Terminal verfügbar bzw. erledigt sein, sonst erfolgt keine Verschiffung und Zusatzkosten sowie Verzug können entstehen.

    Container Tara

    Eigengewicht des Containers

    ETD

    Estimated Time of Departure → voraussichtiche Schiffsabfahrt ab Verschiffungshafen
    Estimated = voraussichtlich deshalb, weil sich eine Schiffsabfahrt-/ankunft verzögern kann, z.B. durch längere Liegezeiten im Hafen, Schlechtwetter, etc.
    Der Reeder übernimmt dazu / für Verzögerungen idR keine Haftung.

    ETA

    Estimated Time of Arrival → voraussichtliche Schiffsankunft im Empfangshafen
    Estimated = voraussichtlich deshalb, weil sich eine Schiffsabfahrt-/ankunft verzögern kann, z.B. durch längere Liegezeiten im Hafen, Schlechtwetter, etc.
    Der Reeder übernimmt dazu / für Verzögerungen idR keine Haftung.

    FCL

    Full Container Load (containerisierte Komplettladung)

    Incoterms

    International Commercial Terms (internationale Handelsklauseln), welche die standardisierte, freiwillige Auslegung handelsüblicher Vertragsformeln im internationalen Warenhandel darstellen. Die Incoterms wurden von der Internationalen Handelskammer entwickelt und sollen vor allem die Art und Weise der Lieferung von Gütern regeln.
    Darüber geregelt ist der Kosten- und Gefahrenübergang für Käufer und Verkäufer, auch im Falle des Verlustes oder bei Warenbeschädigung. Das beispielhaft Eigentum oder der Eigentumsübergang, Verfügungsnachweise, Zahlungsbedingungen oder Gerichtsstand werden darüber nicht geregelt.
    Letzte Fassung Stand 2020. Seit 2020 ist eine neue Fassung durch das ICC veröffentlicht.

    LCL

    Less than a Container Load. Unterschiedliche Teilsendungen werden konventionell an den Verfrachter (NVOCC, Co-loader) übergeben, der sie sammelt und in einen Container als Komplettladung verlädt bzw. im Empfangshafen den Container entlädt und die Teilsendungen den einzelnen Empfängern aushändigt.

    M/V oder M/S

    Motorvessel oder Motorship

    NVOCC

    non –vessel operating common carrier („Reeder ohne Schiff“). Transprtunternehmer, der die Verfrachtung in eigenem Namen über den Seeweg besorgt, ohne über eigenen Schiffsraum zu verfügen.

    Payload

    Bezeichnung der Nutzlast (maximale Zuladung) in einem Seefrachtcontainer

    POL

    Port of Loading → Lade/Abgangshafen

    POD

    Port of Discharge → Empfangshafen

    Release fee

    administrative Bearbeitungsgebühren des reeders, Co-loaders, etc für Freistellung der Sendung

    ROE

    Rate of Exchange = Umrechnungsfaktor von der Fremdwährung für z.B. Seefrachtanteil in Euro.
    Seitens des Reeders/Co-loaders, etc wird hierzu der sogenannte „Schiffskurs“ festgelegt, ein gemittelter Umrechnungswert für ein Schiff und zu einer bestimmten Reise per Stichttag.

    T/T

    Transit Time → Schiffslaufzeit vom Abgangs- bis zum Bestimmungshafen


LCL

    all in-Rate

    reguläre Seefrachtzuschläge sind in der Fracht enthalten (Achtung, Abgleich erforderlich und eventuelle spezifische oder temporäre(saisonale Zuschläge sind zu prüfen)

    CFS

    Container Freight Station = Container Packstation / Packschuppen für Stückgutsendungen im Seehafen

    Co-loader

    Master-Verlader, der mehrere LCL-Sendungen unterschiedlicher Auftraggeber zu einem Vollcontainer konsolidiert, den Schiffsraum mit dem eigentlichen Verfrachter (Reeder oder auch engl. Carrier) bucht und die Verschiffung organisiert.

    M/M – Rate

    Minimale Abrechnungsgrundlage (idR. 1 to/ 1 cbm oder definierter Pauschalbetrag)

    w/m oder M/G

    weight/measuremnet oder Maß/Gewicht. Berechnungsgrundlage für die Seefracht im Stückgutbereich = per to oder cbm. Der jeweils höhere Wert kommt als Multiplikator zur Abrechnung.


FCL

    all in-Rate

    reguläre Seefrachtzuschläge sind in der Fracht enthalten (Achtung, Abgleich erforderlich und eventuelle spezifische oder temporäre(saisonale Zuschläge sind zu prüfen)

    Container

    Beispiele gängiger Containertypen im Überseeverkehr (für normale Handelswaren in Kartons, auf Paletten, in Verschlägen etc. vorrangig 20′ DV, 40′ DV, 40′ HC Box Container)

    Container Tara

    Eigengewicht des Containers

    Payload

    Bezeichnung der Nutzlast (maximale Zuladung) in einem Seefrachtcontainer

    TEU

    Twenty foot Equivalent Unit. Umrechnungsgröße von Containereinheiten basierend auf 20-Fuß Einheiten (ein 40′ Container entspricht zwei TEU)

Transporteinheit
Container
Länge*
in mm
Breite*
in mm
Höhe*
in mm
Stellplätze
(Europaletten)
Besonderheiten
20′ DV58902340238011
20′ OT589023402315-2388für Kranbeladung
20′ FR603822262233für Überbreite-/höhe
40′ DV120202340238023
40′ HC120202340269723
40′ OT1202023402315-2388für Kranbeladung
40′ FR1206022262245für Überbreite-/höhe

Anmerkungen:

*ca. Innenabmessungen in mm

Einsatz und Verfügbarkeit o.a. Transporteinheiten können abhängig vom Fahrtgebiet variieren. Abweichende Abmessungen von Tür- und Seitenöffnungen sind zu beachten sowie Baureihen bedingte Abweichungen. Max. Zuladung abhängig von Equipment, Routing und Verkehrsträger


Transportkette und Kostenfaktoren/Zuschläge im Bereich Import Seefracht

    Verkehrsträger (in Kombination)

    1. LKW/Bahn/Barge/ Binnenschiff/Feeder (für Vor- oder Nachlauf)
    2. Seeschiff (für Hauptlauf)
    3. LKW/Bahn/Barge/ Binnenschiff/Feeder (für Vor- oder Nachlauf)

    Vorlauf / Nachlauf (Export/Import

    Beladung: Für die Beladung von (Box-)Containern, ist abhängig vom Ladegut idR eine Rampe erforderlich.

    Rundlauf: Aufnahme Container-Equipment im Hafen, Terminal, etc. Gestellung beim Lieferanten / Kunden. Anschließend Rückführung in den Hafen, Terminal,etc. für Verschiffung Import / Export.

    Oneway: Aufnahme / Retournierung Container-Equipment im Inlanddepot, Inlandterminal, etc. Gestellung beim Lieferanten / Kunden zur Beladung / Entladung. Bei Export Aufnahme -Container-Leerequipment im Inlandeport, Inlandterminal. Gestellung beim Kunden zur Beladung. Anlieferung der beladenen Einheit direkt im Hafen oder im Inlandterminal für Transport in den Hafen.

    Bei Import Aufnahme der beladenen Containereinheit im Eingangshafen, Depot, Terminal. Gestellung beim Kunden zur Entladung. Retournierung der leeren Einheit im Inlanddepot oder zurück in den Eingangshafen, Eingangsterminal nach Weisung des Reeders.

    Crossdocking: Bei Export konv. Vorlauf per LKW zum Lager für Umschlag in Container.

    Bei Import konv. Nachlauf per ab Lager nach Entladung der eingehende Transporteinheit, für Gestellung der Ware beim Kunden.

    Kostenfaktoren / Zuschläge betreffend den Vor-/Nachlau

    a) für Vor- und Nachlauf:
    1. Diesel
    2. Maut
    3. Standgeld
    4. BAF (Bunker Adjustment Factor) bei Bargetransport
    5. Congestion Surcharge (Überlastung des Hafens) bei Bargetransport
    6. KWZ/HWZ Klein-/Hochwasserzuschlag bei Bargetransport
    7. andere temporäre Zuschläge

    b) seitens des Reeders / Carriers:
    1. pick up surcharge (bei Aufnahme Leerequipment ab Inlanddepot => Export)

    2. drop off surcharge (bei Abgabe Leerequipment im Inlanddepot => Import)

    3. storage : Lagergeld im Hafen, welches vom Lagerhalter (LCL) oder Hafenterminal an den Reeder (FCL) für Nutzung der Stellfläche berechnet wird

    4. demurrage : Containermiete des Reeders, idR wenn sich der beladene Container noch im Hafen befindet, also nach Anlieferung bis dieser verschifft wird (bei Export) oder bis zur Abnahme nach Schiffsankunft (bei Import)

    5. detention : Containermiete des Reeders, idR wenn der Container für Vor- oder Nachlauf aufgenommen wurde bis zu dem Zeitpunkt, wo der beladene Container (für Export) oder der leere Container nach Entladung (bei Import) wieder in die Obhut des Reeders oder dessen Erfüllungsgehilfen (das Terminal) übergeben wird. Dazu kann dann als Nachweis im Zweifelsfall ein Interchange-Report des Terminals angefordert werden mit Datum der Aufnahme/Rückgabe.

    Kostenfaktoren / Zuschläge Hafenumschlag

    THC : Teminal Handling Charge = Kosten für Kranung des Containers im Hafen/Terminal vom anliefernden Verkehrsträger bzw. auf den weiterführenden Verkehrsträger

    cargo / port dues : Waren-/ Hafengebühren, die in bestimmten Häfen zusätzlich anfallen können. Teilweise als Satz pro Tonne Warengewicht oder als Festpreis pro Container anzuwenden.

    VGM (Verified gross Mass) : Kosten für Verwiegung, sofern nicht durch den Versender / Ladestelle erfolgt. Um die Sicherheit während des Seetransportes zu verbessern sind die Verlader verpflichtet, dem Verfrachter vor Verladung das verifizierte Bruttogewicht zu melden.

    Hauptlauf (Export/Import) Seefracht

    BAF : Bunker Adjustment Factor = Bunkerölausgleichsfaktor für Schwankungen der Preise am Bunkerölmarkt (Schweröl).

    LSS = Eine zusätzliche Form und Kostenfaktor stellt der Low Sulphur Surcharge (LSS) dar. Anteil schwefelarmer Treibstoff durch behördliche Umweltauflagen, welche sich zunehmend verschärfen und den Transport anteilig verteuern.

    CAF = Currency Adjustment Factor = Wahrungsausgleichsfaktor wenn unterschiedliche Währungen in der Kette vorhanden sind und damit einhergehend Kursschwankungen

    WRS = War Risk Surcharge. Zuschlag bei Anlaufen / Querung von kriegsgefährdeten Gebieten oder mit politischen Unruhen
    HWS der OWS  Heavy Weight Surcharge oder Overweight Surcharges(Übergewichtszuschlag)

    ISPS = International Ship & Port Facility Security. Umgelegte Kosten für Sicherheitsleistungen der Reeder und Terminals (IT-Systeme, Software, Kameras, Zaunanlagen, etc),resultierend aus den Anschlägen vom 11. September 2001)

    Special Equipment Surcharge (für z.B. OT- Container oder Flat-Rack)

    OOG = Out of gauge surcharge), für Überbreite-/höhe => Entgelt für Stellplatzverlust im Schiff

    Winter / ice surcharge, z.B. bei Verladungen in die Ostsee (St. Petersburg) ab ca. Dezember bis Ende April für Schiffsbegleitung durch Eisbrecher und Enteisungskosten der Schiffe und Ladung im Hafen

    Congestion surcharge = Verstopfungszuschlag bei überfüllten Häfen, Umlage von Kosten durch den Reeder an die Verladerschaft, wenn die Terminals mangels Kapazität die zeitliche Abfertigung der Schiffe nicht erfüllen / gewährleisten können

    B/L fee = Dokumentationsgebühren für die Erstellung des B/L oder Seawaybill, welche abhängig von der Form der Einreichung variieren können (manuelle Einreichung per Email, via Anbindung an die Software des Reeders, etc)

    andere reguläre / temporäre Zuschläge

    Verzollung, Zoll, EUSt, Abgaben

    Export
    – ABD (Ausfuhrbegleitdokument) mit MRN Movement Reference Number
    Hamburg
    => zusätzlich zum ABD Beantragung Z- oder B-Nummer via Hamburg (Zapp-Abfertigung, Zollausfuhrüberwachung im Paperless Port).
    – Z-Nummer in Verbindung mit einem Ausfuhrbegleitpaier / MRN (Movement Reference Number)
    – B Nummer in Verbindung mit einer Handelsrechnung, bei Warenwert kleiner EUR 1000,- oder
    Gewicht kleiner 1000,- kg
    Bremerhaven
    => zusätzlich zum ABD, Beantragung BHT Nummer
    Antwerpen / Rotterdam
    Anlieferungen in Antwerpen / Rotterdam erfolgen mit ABD-Kopie / MRN.
    Ferner ist eine zollrechtliche Anmeldung über das jeweilige digitale Hafensystem in Rotterdam (Portbase) und Antwerpen (APCS) erforderlich.

    Import
    a)
    direkte Freigutverzollung bei Ankunft im Eingangshafen
    oder

    b)
    – T1-Papier, vorläufiges Zollpapier für Drittlandsware in Transit bis zur Freigutverzollung
    – anschließende Freigutverzollung an der Grenze oder Zollstelle Inland für finale Abfertigung
    zum freien Verkehr
    oder:

    c)
    – Fiskalverzollung im Eingangshafen bei Drittlandsware. Physische Verauslagung
    19% EUSt entfällt, Voraussetzung ist die Verbringung in ein anderes EU-Land als das
    Ankunftsland)

Alle Angaben ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.

Ein Anspruch auf Vollständigkeit ist nicht gegeben.

Besonderheiten USA – Einheiten und Maße umrechnen

    Buchstaben

    In Amerika gibt es keine Umlaute und kein ß. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man dort Notebooks kauft. Nicht nur, dass diese Buchstaben fehlen, auch sind die Tasten Y und Z vertauscht.

    Zahlen

    Vorsicht ist beim Schreiben von Summen geboten. Es gibt zwei Besonderheiten. Einmal, dass die Eins nicht, wie bei uns, mit dem Strich oben (1) geschrieben wird, sondern nur als senkrechter Strich, wie die römische Eins (I). Unsere 1 sieht in Amerika fast wie eine Sieben (7) aus. Und auf einem Check sind 11 USD doch was anderes als 77 USD, jedoch nur handschriftlich, auf dem Bildschirm ist es wieder gleich.
    Die zweite Besonderheit ist das Komma und der Tausender Punkt. Wenn man bei uns 1.234,56 schreiben würde, schreibt man im US Format: 1,234.56, also Punkt und Komma vertauscht.
    Große Zahlen werden in den USA auch anders abgekürzt als bei uns. Was bei und 1K für 1.000 ist, ist in den USA 1G, 1M für Millionen und 1B (Billion) für Milliarden.
    Bei Aufzählungen (Datum, Straßen, Etagen etc.) ist erste first 1st, zweite second 2nd, dritte third 3rd und alle weiteren Zahlen mit dem Zusatz -th, etwa 4th Avenue. Das Erdgeschoß ist der 1st Floor. Also ist die unsrige 2. Etage in den USA die 3rd Floor.
    Übrigens wird man oft die Bezeichnung 101 (one O one) lesen, wenn es um Erklärungen geht. Es kommt aus der Schule, da im ersten Semester im Buch das erste Kapitel eine Einführung zum Thema ist und kurz 101 auf der Agenda ist.

    Uhrzeiten

    Der Amerikaner hat im Gegensatz zu unserem 24 Stunden Format zweimal 12 Std. Vormittags hat den Zusatz a.m. (ante meridian, besser unter am Morgen zu merken) und Nachmittags den Zusatz p.m. (post meridian). Da die Zeitzonen dicht zusammenliegen, sieht man oft bei Fernsehsendungen starts at 8:15 PM PDT / 7:15 pm MDT. Also in Kalifornien um 20:15 Uhr und in der Mountaintime (außer Arizona) um 19:15 Uhr. Siehe Zeitzonen in den USA.
    Besonderheiten:
    0:00 (24:00) Uhr Mitternacht ist 12:00 (selten) 00:00 (selten mit am) ohne Zusatz
    0:00-0:59 Uhr wird 12:00 – 12:59am geschrieben.
    01:00 – 11:59am ist wie bei uns.
    12:00 Uhr mittags heißt 12:00 noon (Zusatz ist wichtig, da sonst Mitternacht).
    1:00pm bis 11:59pm ist 13-23:59 Uhr

    Datum

    Das Datumsformat ist nicht, wie bei uns, Tag.Monat.Jahr, sondern Monat-Tag-Jahr. In der Reihenfolge wird es auch ausgesprochen. Ein Beispiel 2.3.2012 wäre 3-2-20I2 oder auch 3/2/20I2 und ausgesprochen March the 3rd 2012 und selten 3rd of March 20I2. Wichtig bei Reservierungen.
    Der Wochenkalender beginnt in Amerika mit dem Sonntag und nicht, wie bei uns, mit dem Montag.
    Wenn man im Fersehprogram ankündigungen sieht, wird oft er Begriff „fortnight“ (aus »fourteen nights«) verwendet der 14-tägig bedeutet. Nicht mit den Ausdruck „fortnite“ verwechseln der vierzig bedeutet.

    Temperatur

    Fahrenheit ist aus Fixpunkten entstanden: Kältester Punkt – Fahrenheits tiefste Themeratur die er mittels Eis, Wasser und Salmiak erzeugen konnte (-17,8°C) auf 0°F. Festgelegt sind Gefrierpunkt 0°C auf 32°F und die Körpertemperatur von 37,7°C auf 100°F. Wasser würde bei 100°C also 212°F sieden.
    Hier nun die Formeln:
    Celsius in Fahrenheit = (( °C × 9 ) / 5 ) + 32
    Fahrenheit in Celsius = ( °F – 32 ) × 5 / 9
    Am besten man merkt sich fürs Wetter folgende Werte:
    10°C-50°F,20°C-68°F, 25°C- 77°F, 28°C- 82°F, 30°C- 86°F, 32°C- 90°F, 35°C- 95°F

    Längen: Meilen und Meter

    Entfernungen werden in Meilen und nicht in km berechnet:
    1 Meile sind ~1,6 Km. Kilomeilen wie bei uns Kilometer gibt es nicht.
    1 Yard sind ~0,9 Meter. 1 Yard = 3 feet (1feet-30,48cm) = 36 inch (1inch=2,54cm).
    Yard = yd, Feet = ‚, Inch (und nicht Zoll) = „. Diese Angaben sollten sitzen, wenn man mit einem Camper unterwegs ist, um die Höhe bei Durchfahrten zu kennen.
    Geschwindigkeit wird entsprechend mit miles per hour (mph) statt km/h angegeben.
    Übrigens: Südlich von Tucson sind aufgrund des Metric Conversion Act’s auf den Straßenschildern Kilometerangaben satt Meilen.

    Gewichte

    Die kleinste gängige Größe ist ounce, sie entspricht 28,35g. Hier findet man oft Bruchangaben, wie ½ oder ¾ Ounce, bekannt durch das Gewicht von Edelmetallen wie Gold.
    1 pound (lb vom römischen libra) sind 453,6 Gramm, also nicht wie bei uns der Pfund 500gr.
    Die in Österreich mehr bekannten Deka sind in Amerika die Gross.
    1 Kilogramm sind also 2,205 lbs.
    Unsere Tonne ist in Amerika 1,102 short tns (US 2000lbs) oder 0,984 long tons (in UK 2240lbs).

    Liter – Volumenangabe

    Ähnlich verhält es sich mit Volumenangaben. Bei uns sind Liter, ml und cl alltäglich.
    In Amerika sind die vergleichbaren Maße Gallonen (Gal etwa beim Tanken) und Ounce (OZ Getränke).
    (Kl. Dose 12oz = 0,355Liter oder 0,5 Liter in 16,9 oz). Auf Getränken im Supermarkt findet man aber auch sehr oft die europäische Literangabe.
    1 US Gallone (3,758 Liter)= 4 US Quart (1qt= 0,946 Liter) = 8 US Pint (1 pt=0,473 Liter) = 16 US Cup (1cp=~0,2l) = 32 US Gill (1US gi=0,14l) = 128 US Ounce (1 US oz=29,5ml)
    Die Angaben gelten für Liq (flüssig). Dry, für die Trockenmaße, wird wie bei uns anders berechnet.
    Der Vollständigkeit halber, auch wenn man es nicht mitnehmen kann, ein Barrel Öl sind 55 US Gal bzw. 208 Liter.

    Tankstelle und Verbrauch

    Da man Gallonen tankt wird der Verbrauch in Gallonen angegeben. Jedoch nicht wie bei uns auf die Distanz 6l/100km, sondern wie weit man mit einer Gallone kommt also 23 Miles / Galone.
    Der Luftdruck wird in PSI (Pound / Square inch) und nicht in Bar gemessen: 1PSI=0,069 Bar.
    Übrigens fehlt oft die Anzeige beim Luftnachfüllen. Jeder Amerikaner hat seinen eigenen genauen Luftdruckmesser in der Tasche. Man kann sich aber immer einen an der Tankstelle leihen.
    Die Unterscheide beim Benzin ROZ / AON sind auf der Seite Tanken in den USA beschrieben.
    Dafür ist es beim Kraftvergleich einfach: Ein Horse Power (HP) ist eine Pferdestärke (okay fast, es sind genaugenommen 1,014 PS) bzw. in neudeutsch 0,70kw.

    Flächen – Quadratmeter und Square

    Die Kleinste gängige Flächeneinheit ist der Sqare inch (sq in) mit 6,45 cm².
    Wer sich für Hauskauf in den USA interessiert wird für die Wohnfläche meist den square foot (sq ft) = ft² mit 0,093 m² vorfinden. Seltener wird 1 square yard = 9 sq ft, entsprechen 0,836 m², genommen. Das Grundstück (lot) selbst wird mit acre = 4480 sq yd also 4097 m² angegeben. Hier noch mal umgekehrt: 1 Quadratmeter (m²) = 10,76 sq ft = 1,196 sq yd. bzw. 1 Hektar (ha) = 10.000 m² = 2,47 acres.
    Ausflug Immobiliensuche: Wer in Amerika nach Häusern oder Wohnungen sucht, wird mit unseren Vorstellungen nicht weit kommen. Während bei uns die Größe und Zimmeranzahl das Wichtigste ist, sind es dort andere Faktoren. Die Inserate listen folgende Angaben: Anzahl der Betten, also Schlafzimmer, dann die Anzahl der Badezimmer. Da die meisten US Häuser ein großes Wohnzimmer haben (Livingroom – wie man sie aus den US-Serien kennt), wird dieses als einziges mit der Größe extra ausgewiesen. Dann sind die wichtigen Faktoren: Anzahl der Garagen bzw. Parkplätze, Kamin, Klima, Heizung, Garten etc.
    Da der Amerikaner sehr mobil ist und oft umzieht, gehören normalerweise eine Küche und Bett zum Haus dazu, also alles was beim Umzug sperrig wäre. Daher sind Kleiderschränke meist als Wandschränke ausgelegt.

    Dollar

    Früher hatten wir auch Bezeichnungen, wie Zwickel oder Heiermann, aber diese sind bei der Euroumstellung verloren gegangen. Der Amerikaner sagt heute nach wie vor zum Dollar Buck und hat für all seine Münzen und Geldscheine Namen. Welche das sind, steht unter Euro in Dollar wechseln und kaufen. Dort stehen auch alle Münzeinheiten, wie der für uns untypische 25ct Quarter.
    Übrigens während man bei uns 2,50 € also die Währung hinten dranhängt schreibt der Amerikaner $2.50 also vorneweg. Durch den Import von amerik. Buchhaltungssoftware ist aber der EUR vor den Beträgen bei uns auch schon oft zu sehen.

    Rufnummern

    Schwervorstellbar. Alle Telefonnummern sind in Amerika nach dem System 123-456-7890 aufgebaut, auch Mobilfunknummern, und das für über 300 Mio. Menschen. Die Schreibweise ist daher auch immer xxx-yyy-zzzz. Die xxx weist den County aus, wie etwa 213 für Los Angeles. Die nächsten drei Stellen yyy sind die Stadt. Große Counties oder Städte wie LA haben drei Nummernblöcke (213, 323, 310). Anrufe zwischen unterschiedlichen Blöcken sind Ferngespräche. Gespräche innerhalb der Blöcke (local call) sind kostenlos. Man sieht oft die Hotels damit werben.
    Kostenlos Nummern fangen mit 800,888,877,866,855, 8xx (für die Zukunft reserviert), an.
    Mehrwertdienste, wie bei uns die 09xx, fangen in den USA mit 900 an.
    Ausnahmen bilden die Sonderrufnummern, wie 911 (Notruf für alles) oder etwa die 144 für Lokalinformationen. Letztere ist aber keine Touristeninformation für Übernachtungen.

    Adresse

    Eine US – Adresse lautet:
    John Doe (Vorname Nachname)
    123 Mainstreet (Hausnummer Straßenname)
    Los Angeles CA 90210-(1234) (Stadt, Staat-Code, Zip(PLZ)-(Box)
    Dieses Format muss eingehalten werden oder es stellt die US-Post auf ein schier unlösbares Problem. Ich hatte mal, wie bei uns, Straße Hausnummer benutzt. Der Brief war drei Wochen von Postamt zu Postamt unterwegs. Er war zwischenzeitlich sogar beim zuständigen Postamt in der Stadt (10.000 Einw). Erst eine Sendungsverfolgung konnte dieses Problem l

    Straßenbezeichnungen

    Straßennamen haben oft die Zusatzbezeichnung in welche Himmelsrichtung sie führen. Nicht wie bei uns in welche Richtung der nächste Ort ist.
    Interstates / Freeways verlaufen von Ost nach West oder Nord nach Süd und ähneln am ehesten den Autobahnen bei uns. Die von Ost nach West haben gerade und die von Nord nach Süd ungerade Nummern. Hauptverbindungen sind ein- oder zweistellig. Von West nach Ost bzw. Süd nach Nord werden die Nummern höher. Bei den Highways ist es genau umgekehrt. Nummern, die durch fünf teilbar sind, sind Fernverkehrsverbindungen (I-5 von Kanada nach Mexico). Es gibt, aber auch ein paar Ausnahmen.
    Dreistellige Nummern sind Umgehungstraßen oder Verbindungen von zwei Interstates.
    Ausfahrten sind, wie in Deutschland, durchnummeriert und nicht wie in Österreich die km-Nummer. Dadurch kann es zu Ausfahrtsnummern wie 15a kommen, wenn sie nachträglich gebaut werden. Auch kann man dadurch nicht erkennen, wie weit die nächste oder gesuchten Ausfahrt entfernt ist.
    Wer mehr über Interstates wissen will, findet unter Verkehrsregeln in den USA oder bei Wikipedia mehr.
    Auf den Interstates und auf den Highways ist die Highway Patrol zuständig. Highways ähneln unseren Landstraßen. Die bekannteste dürfte die Route 66 sein.

    Kreuzung und Straßen

    Straßen sind oft durchnummeriert. Und haben die Bezeichnung Avenue (Ave), Street (St), Drive (Dr), Lane (Ln) oder seltener Plaza (Pl) oder Court (Ct), diagonal verlaufende Straßen heißen meist Boulevard (Blvd) oder Broadway.
    Die Aufteilung der Straßen ist unterschiedlich in den einzelnen Städten, aber innerhalb dieser strukturiert. Am Beispiel New York City. Dort heißen alle Nord/Süd Straßen Avenue und sind von Osten her aufwärts nummeriert. Die Ost/West Straßen heißen Street und fangen im Süden an zu zählen. Wenn z.B. die 5th St im Westteil liegt kommt noch die Bezeichnung W hinzu also W 5th St. Der Abstand zwischen jeder Straße wird Block genannt.
    Viele Städte geben ihrer Straße auch Namen, aber auch da bleibt die Straßenbezeichnung St oder Ave am Anhang für dieselbe Richtung gleich. Es wird auch versucht die Hausnummern anhand der Straßennummern abzubilden. Also würde in dem Fall eine vierstellige Hausnummer 1235 bedeuten, dass Sie an der 12th St zwischen 3th und 4th Avenue liegt. Wie bei uns gerade und ungerade jeweils auf einer Straßenseite. Wobei es natürlich nicht unbedingt 5 Häuser zwischen den Straßen geben muss.
    Man muss Städte in Pre- und Postcar Zeitalter einteilen. In den Postcarcities, also nach Erfindung des Autos, wurde versucht die Straßen strikt quadratisch einzuteilen, da dies optimal für den Verkehr ist (man streitet auch darüber ob Routenform besser wäre). Diese extreme Einteilung macht auch in hügeligen Regionen, wie San Francisco nicht halt, wie man an der mittlerweile entschärften Lombard Street sieht, eine Hauptstraße vom Norden herkommend.

    Etagen

    Etagen werden von eins an aufwärts gezählt. Also Erdgeschoss ist First Floor, manchmal aber auch 0 oder ein Sternsymbol im Aufzug, da man diesen bei Feuer im Rauch ertastet kann.

    Strom

    In den USA sind 110 Volt, statt 220 Volt wie bei uns.

Alle Angaben ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.

Ein Anspruch auf Vollständigkeit ist nicht gegeben.

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